Jung zaubert für Alt

Nachwuchszauberer bringen magischen Schwung ins Alte Zeughaus

Wenn es um den Nachwuchs geht, muss sich der Ortszirkel Mönchengladbach keine allzu großen Sorgen machen – im Gegenteil. Aktuell lernen drei Erwachsene in der Erwachsenen-Zauberschule des OZ die Finessen der Zauberkunst. Noch weitaus größer ist das Interesse bei der Jugend, die sich jeden Monat für drei Stunden in der Jugend-Zauberschule bei Ortszirkelleiter Hansmichael „Helios“ Hähle trifft und dort für die Prüfung zur Aufnahme in den MZvD fit gemacht wird. Elf Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren üben aktuell dort neue Kunststücke, verbessern Abläufe von bereits Gelerntem und bekommen und geben konstruktive Kritik nach ihren Präsentationen. „Wir legen im Ortszirkel großen Wert auf die Nachwuchsarbeit“, betont Helios. Daher haben die Zauberschüler auch die Möglichkeit, an Veranstaltungen des OZ, etwa an Seminaren, teilzunehmen.

Einmal im Jahr können sich dann auch alle übrigen Ortszirkel-Mitglieder ein Bild vom Stand der Ausbildung der jugendlichen und erwachsenen Schüler machen: bei der Veranstaltung „Jung zaubert für Alt“. Der traditionelle Titel täuscht ein wenig darüber hinweg, dass die erwachsenen Schüler und Anwärter zum Teil deutlich älter als so manches Mitglied sind, nimmt der gut besuchten Veranstaltung aber nichts von ihrem Reiz.

Eine kleine Bühne vor dem obligatorischen roten Vorhang, dazu eine komplette Beleuchtung, die auch einem Profiauftritt zur Ehre gereicht hätte, ausgetüftelte Beschallung sowie ein – zugegebenermaßen kleiner – Backstage-Bereich für alle Auftretenden: 

Mit diesen Bedingungen mussten der Zauber-Nachwuchs am Freitagabend, 14. Dezember, zurechtkommen. Auch mit der Nervosität, die die Auftrittssituation in so manchem hervorrief. Die fleißigen Helfer mussten etliche Stühle im Alten Zeughaus, dem Stammsitz des Ortszirkels, noch dazustellen, denn auch die Familienangehörigen der Schüler dürfen sich ein Bild von den Zauberfähigkeiten ihrer Liebsten machen – und folgten der Einladung rege. Sie wiederum revanchierten sich dafür, indem sie für ein kleines Buffet sorgten.

Fünf bis sechs Minuten pro Auftritt, Prüfungsanwärter acht bis zehn Minuten: So lautete die strenge Vorgabe von Helios. Denn nur so waren die Auftritte in rund zwei Stunden auch zu schaffen. Die Zauberschüler zeigten die komplette magische Bandbreite, von Kellentricks über Kartenkunststücke bis Mentalmagie, von Ring-Seil-Routinen über Varianten von „Odd Ropes“ mit Vortrag oder zu langsamer Musik bis zu einem aufgedrehten Comedy-Magic-Programm inklusive Quick Change. Da wurde eine Bank-Night-Routine ebenso gezeigt wie eine witzige Bonbonproduktion in einer Taubencasserolle. Alle Zauberschüler, junge wie schon erwachsene, erhielten Applaus, und so mancher hat das eine oder andere Zirkelmitglied in Erstaunen versetzt. 

Umbaupausen überbrückte Vorstandsmitglied Freddy Kern mit kurzen Interviews, in denen er die Zauberschüler dem Publikum nach dem Auftritt näher vorstellte. Für die fünf Prüfungsanwärter war „Jung zaubert für Alt“ auch eine willkommene Gelegenheit, ihr Repertoire auf eventuelle Prüfungstauglichkeit hin vor Zuschauern zu überprüfen.

Wie ernst den Nachwuchszauberern ihr Hobby ist, zeigt neben der regelmäßigen Teilnahme an den monatlichen Übungsnachmittagen auch die Tatsache, dass sich alleine fünf der elf Jugendlichen für den Jugendworkshop des MZvD angemeldet haben, der in den Osterferien in Idar-Oberstein stattfindet.